Dermatologische Praxis: Frankenthal 2016

Paris, Seoul, Monaco und jetzt Frankenthal in der Pfalz… Bei der Auflistung der Kongresse und Fortbildungen, welche ich bislang in diesem Jahr besucht habe, mag es erstaunen, dass dieses kleine Städtchen in Rheinland-Pfalz in der Liste auftaucht. Für Kenner der Szene ist dies aber mehr als verständlich. Denn in den letzten Jahren ist es meinem geschätzten Kollegen Dr. Klaus Fritz gelungen, die von ihm ausgerichtete Tagung Dermatologische Praxis als eine der wichtigsten Veranstaltungen ihrer Art in Deutschland zu etablieren. Annähernd 2.000 interessierte Ärzte, überwiegend aus dem Gebiet der Dermatologie, versammeln sich hier alljährlich für drei Tage, um sich auszutauschen und über die neuesten Erkenntnisse des Fachgebiets zu informieren.

Kritischer Austausch auf höchstem Niveau

Der besondere Reiz von Dermatologische Praxis liegt darin, dass aktuelle praxis-relevante Themen für die allgemeine dermatologische Praxis behandelt werden, zugleich aber auch die medizinische Hinterfragung der vorgestellten Methoden nicht zu kurz kommt. Daher entsprachen die vielen interessanten Vorträge und Workshops auch diesmal wieder allerhöchstem internationalem wissenschaftlichem Niveau. Und auch die sehr umfangreiche Industrieausstellung konnte sich gut mit den entsprechenden Veranstaltungen in Paris, London, Monaco etc. messen!

Hohe Relevanz für die Ästhetische Medizin

Auch für Ärzte, die sich schwerpunktmässig mit der Ästhetik beschäftigen, ist es unerlässlich, die aktuellen Therapie-Möglichkeiten und Empfehlungen beispielsweise in Bezug auf Kontaktallergien, Rosazea oder auch Akne zu kennen. Nur mit diesem Wissen ist es möglich, nicht nur zu einer schönen, sondern auch gesunden Haut beizutragen. In Frankenthal konnte ich zu diesen Themen mein Wissen gut auffrischen. Besonders zu erwähnen sind zudem neue Erkenntnisse zur Behandlung mit Eigenblut-Plasma, der zunehmende Trend bei den Fadenliftings und neue Techniken der Gesichtsmodellierung mit Hyaluronsäure.

Trendthema Eigenblut-Therapie

Die Eigenblut-Behandlung hat in den letzten Jahren unter dem Schlagwort Vampirlifting für Aufsehen gesorgt. Bei dieser Technik wird eigenes Blut des Patienten entnommen und zentrifugiert, wodurch sich die Blutplättchen isolieren lassen. Diese enthalten etliche Wachstumsfaktoren, welche sich positiv auf die Geweberegeneration auswirken. Mittlerweile sind etliche Anwendungen dieses sogenannten PRP (Platelet Rich Plasma) bekannt, mit denen beispielsweise das Escheinungsbild der Haut verbessert oder auch das Haarwachstum wieder angeregt werden kann. Gerade diese Anwendung ist sensationell, was ich auch aufgrund meiner Erfahrungen bei Muggenthaler Ästhetik bestätigen kann.

Fadenlifting in der Diskussion

Mit dem Thema Fadenlifting habe ich mich ja schon intensiv beschäftig und auch diesmal spielte es auf dem Kongress eine wichtige Rolle. Einige Vorträge handelten davon und auch zahlreiche Hersteller der entsprechenden Fäden waren auf der Industrieausstellung anwesend. Interessant waren natürlich auch zahleiche Gespräche, welche ich mit Kollegen zu diesem Thema führte. Insgesamt wird immer deutlicher, dass die Methode wohl einen festen Platz innerhalb der ästhetischen Medizin einnehmen wird und sich so allmählich auch die optimalen Behandlungstechniken und Indikation herauskristallisieren. Die mit dem Fadenlifting möglichen ästhetischen Korrekturen sind aber eher mit einer Fillerbehandlung als mit einem Facelifting zu vergleichen.

Gesichtsmodellierung mit Hyaluronsäure

Über Fillerbehandlungen wurde im Rahmen von Dermatologische Praxis natürlich auch ausführlich berichtet. In erster Linie betrifft dies natürlich die bewährte Hyaluronsäure. Es gibt aber auch neue Materialien, welche zum Einsatz kommen. So berichtete Frau Dr. Natalie Keller über einen neuen Filler, der mit Hydroxylapatit-Kristallen den Volumenaufbau bewirkt und zudem eine Gewebeneubildung auslösen soll. Das ist ein interessanter Aspekt, den ich sicherlich weiter verfolgen werde. Besonders hat mich der Vortrag meiner geschätzten Kollegin Frau Dr. Daniela Greiner beeindruckt, welche ihre Art der systematischen Optimierung der Gesichtskontouren mit gezielten Gaben von Hyaluronsäure berichtete und dies dann auch live vorführte. Das entsprach meiner eigenen Vorstellung der Gesichtsmodellierung in weiten Teilen.

Der Kongress wurde von einem herrlichen Gesellschaftsabend umrahmt, der in der Manufaktur in Mannheim stattfand und viele Gelegenheiten für Gespräche und Begegnungen ermöglichte. Ich freue mich schon auf Frankenthal 2017!